Klein, grün und alles andere als kuschelig. Ich stehe im Spielzeugladen vor dem Plüsch-Yoda und denke dran, wie der Jüngste sich freuen würde. Und dass dieses Ding eigentlich häßlich ist, oder als Kuscheltier doch zumindest irgendwie gruselig.
Und dann sehe ich ihn. Klein, braun und haarig. Mein 30 Jahre alter Traum, der wahr geworden ist. Ein Ewok zum Kuscheln. Die meisten fanden die kleinen Star-Wars-Bären damals ziemlich hässlich. Doch ich träumte von einem Ewok, als an Filmfiguren als Marketingartikel nicht mal zu denken war. Meine Freundin verliebte sich in Luke Skywalker, wie ganz viele andere Mädchen auch. Mir gefiel Han Solo besser, ich hatte aber kein Interesse an der Rolle von Prinzessin Leia. Ich wäre gern als Rebellin ins Ewok-Dorf gezogen, um es gegen das Böse zu verteidigen.
Ich steh also an der Kasse und bezahle das kleine, grüne Ding. Von dem der Jüngste träumt. Es ist überhaupt nicht häßlich. Oder gruselig. Für den Jüngsten ist Yoda weise, lieb und er verteidigt das Gute. Er ist liebenswert – und mit wem, wenn nicht mit ihm, sollte man kuscheliger und beschützter einschlafen?
Das gehört zu den schönsten Dingen, die mir die Jungs ermöglichen. Sich erinnern an den anderen Blick. Manchmal hilft es, in die Hocke zu gehen. Manchmal ist es das Stehen bleiben, weil noch eine Knallerbse am Busch hängt, die laut zertreten werden muss. Manchmal der Besuch eines Spielzeugladens.
Und dann erwische ich mich, wie ich ohne Kinderbegleitung plötzlich mit einem Marienkäfer spreche, der sich ins Büro verirrt hat und den ich mal kurz retten muss. Oder im Park durch einen Laubhaufen hüpfe. So sollte das doch eigentlich viel öfter sein.
Möge der Schlaf mit dir sein, großer Kleiner.
Ein Gedanke zu „Blickwechsel – oder: Einmal kuscheln mit einem Ewok“
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