Endlich Ferien! Endlich Alltag!

Es wurde echt Zeit. Das vergangene Jahr war anstrengend. Die ersten Monate der Neuorganisation, in denen wir alle uns auf den neuen Rhythmus, den nun der Schulalltag vorgibt, steckten uns in den Knochen. Und der Dezember mit all den besinnlichen Terminen vom Nikolaussingen über Weihnachtsfeiern in Büros, Kita und Schule kostete Kraft. Kurzum: Im Hause Rosa waren zu Beginn der Weihnachtsferien alle, wirklich alle, urlaubsreif.

Ruhe, viel Zeit mit- und füreinander, darauf habe ich mich echt gefreut. Aber jetzt ists auch gut. Hallo Alltag, schau doch mal wieder vorbei, ich würde mich riesig freuen, dich zu sehen.

Zum Beispiel, um mal wieder ganz in – ja, komme gleich, nein Playmobilpizza ist nicht zum Essen, spuck sie wieder aus – Ruhe einen Milchkaffee zu trinken.

Oder um entspannt zu – kann der Papa das nicht reparieren, Mist, jetzt ist der Stein in die Wanne gefallen, du musst deswegen nicht weinen, Lego trocknet wieder – duschen.

Vielleicht habe ich sogar mal wieder Zeit, einen Artikel in der – ja, du darfst die Bilder ausschneiden und dir eine eigene basteln. Nimm eine vom Altpapier, wo ist jetzt die von heute, nein, die wollte ich eigentlich noch kurz lesen durchblättern – Zeitung zu lesen.

Und dann, ja dann habe ich hoffentlich auch wieder Zeit und Muße, hier einen – wenn du dir einen Bruder wünscht, der dich nicht ärgert, sag es vielleicht lieber deinem Bruder, das Christkind kommt erst in knapp einem Jahr wieder. Bitte? Wo der Zauberstab ist, warum? Ich weiß nicht wie der Zauberspruch geht, damit Brüder einen nicht bewünschen – was wollte ich gleich nochmal? Ach ja, Zeit und Muße, um hier einen Blogbeitrag zu schreiben.

Aber es gibt Hoffnung. Morgen sind die Kitaferien vorbei, am Mittwoch die Schulferien. Dann gehe ich wieder die halbe Woche arbeiten. Wir bereiten den 7. Geburtstag des Großen vor. Und die Karnevalsvorbereitungen beginnen. Ganz normaler Alltag eben. Mit Ruhepausen. Und kurzen Momenten nur mit mir.

2015

Da ist es jetzt also. Hallo. Ich hab dich schon erwartet. Nein, keine Sorgen, große Erwartungen habe ich eigentlich nicht. Ich will dich ja nicht gleich zu Beginn unseres Kennenlernens vergraulen. Ich freu mich einfach, dass du da bist.

Dein Vorgänger war, tja nennen wir es diplomatisch, ein bisschen turbulent. Geprägt vom Wort Abschied. Traurige, kräftezehrende Abschiede von lieben Menschen. Aufregende Abschiede, vom alten Job, hin zu einem neuen herausfordernden Job in einer anderen Stadt. Spannend-schöne Abschiede von Lebensabschnitten, vom Kita-Kind, das jetzt ein Schulkind ist. Und all diese Abschiede hatten doch eins gemeinsam: wir haben los gelassen und dafür, auch wenn man es manchmal nicht glauben mag, Neues entdeckt. Menschen gefunden, die uns Kraft und Trost geschenkt haben, eigene Fähigkeiten neu- oder wiederentdeckt, ganz neue Dinge gelernt. Und deswegen erwarte ich dich, 2015, auch so freudig und durchaus optimistisch.

2015. Das Jahr, das zum zweiten Mal zurück in die Zukunft führte. Ich fand den Film damals toll. Als 16-Jährige. Und 2015 war ungefähr soweit weg wie der Mond. Mindestens. Fliegende Autos und Hoverboards, warum nicht. Bei 20.15 fiel mir aber noch etwas ein. Meine gesamte Jugend über war das eine feste Zeit, ein Rahmen. Um 20 Uhr Tagesschau, und wenn einen Film schauen, dann um 20.15 Uhr. Das hatte sich mit dem Zeitpunkt des Kinderkriegens erledigt, die hielten sich mit ihren Schlafzeiten nie an irgendwelche Rahmen. Um 20.15 Uhr Fernsehen, dass ist für meine Kinder wahrscheinlich sowas wie früher für uns Restbestände von schwarz-weiß Fernsehern. Fernsehen zu einer festen Zeit? Hier wird auf Festplatte aufgenommen und geschaut, wie es in den Tag passt. Werbung gibt’s da nicht. Nur zu Besuch bei Oma, wenn man da Fernsehen darf, dann Staunen sie: bei Oma gibt’s Reklame. Ungefähr so wie ich es als 8-jährige empfand, wenn ich Heiligabend immer auf dem Notebook-großen schwarz-weiß Fernseher des Bruders was schauen durfte (den man per Hand mit einer Haarnadel umschalten musste, nachdem ich mal den Riegel abgebrochen hatte), weil Zeit überbrücken eben nur außerhalb des Wohnzimmers erlaubt war.

Was ich mit all diesen Abschweifungen sagen will: die Zeit läuft weiter. Es geht immer weiter, manchmal fliegt sie sogar. Und ich bin gespannt, was das neue Jahr mir/ uns Neues, Wiederentdecktes, Rasantes, Trauriges, Herzergreifendes, Schönes bringt.

Ach ja, eine Neuigkeit des Jahres sei hiermit schon verraten. Nachdem Rosa Dank ihres lieben Gatten zurück zum Twittern gefunden hat, wird sie jetzt wieder bloggen. Mal schauen, was 2015 für Themen bereithält.

In diesem Sinne also: Hallo. Das Jahr und ich, wir sind jetzt da.