Meine sieben Sachen

Stöckchen spielen in meinem Leben mittlerweile eine Rolle, die ich ihnen vor sieben Jahren nicht zugetraut hätte. Seitdem ich Kinder habe, kann ich an keinem mehr vorbeigehen. Man kann sie schließlich für alles gebrauchen: als Angeln, Schwerter, Spazierstock, Anhängerkupplung. Im Gestrüpp vor unserem Haus lagert mittlerweile eine große Stockfamilie, denn in der Wohnung ist neben all den Steinen, Muscheln und anderen Fundsachen schon kaum noch Platz.

Vor einiger Zeit bin ich dann über eines gestolpert, dass mir zugeworfen wurde (ja, sowas kann ich, schon seit Schulsportzeiten: wenn was geflogen kommt, Augen zu. Und wenn es einem dann nicht ins Gesicht knallt, dann wenigstens drüber stolpern). Geworfen haben diesmal nicht die Söhne, sondern die liebe @nick_f95 . Das Stolpern war zugleich ein Schubs, die Idee mit der Wiederbelebung meines Blogdaseins voranzutreiben. Jetzt also endlich sieben Fakten über mich.

1 Schwäche, also eigentlich meine größte, ist wahrscheinlich die Ungeduld. Komischerweise war ich als Kind nicht ungeduldig, versichern mir alle. Aber will man mich heute quälen, dann lässt man mich warten. Auf einen Rückruf, eine Antwort, eine Nachricht. Manchmal werde ich von Freunden auch mit folgendem Witz beschrieben: Kommt eine Frau ins Geschäft und sagt: „Ich hätte gern ein Geduldspiel. Aber zack-zack.“ Allerdings muss ich auch sagen: Ich bin lernfähig. Und habe drei sehr gelassene Lehrmeister. Aber jetzt mal schnell weiter.

2 ist die Zahl, die mein Leben bisher am meisten umgekrempelt hat. Zweimal war ich plötzlich nicht mehr nur ich, sondern da wuchs noch jemand in mir. Das an sich fand ich schon irgendwie unbegreiflich. Als sie dann da waren, die zwei Söhne (mit zeitlichem Abstand), war es irgendwie noch unbegreiflicher. Richtige kleine Menschen (ja hallo, ich geh‘ gern ins Kino und ich hab Aliens gesehen), perfekt, mit langen Fingernägeln, festem Griff und schon von Beginn an mit ihrem ganz eigenen Charakter. Das hat mich nachhaltig beeindruckt. Und tut es heute jeden Tag noch. Man hört ja viel vorher, wie es sein kann, aber von so einem Abenteuer hat mir keiner was gesagt.

3 große Ozeane gibt es, alle habe ich schon mal gesehen, was ein bisschen etwas über meine Reiselust verrät. Aber Fakt ist einfach: will man mich wieder ins Gleichgewicht bringen, mich erden oder mich einfach mal ruhig stellen, dann setzt man mich am besten ans Meer. Es muss kein Ozean sein, ich liebe Ost- und Nordsee. Hauptsache es riecht nach Meer, nach Weite. Und es rauscht, so dass man nichts anderes mehr hört. Man kann Steine rein schmeißen oder sich nasse Füße holen. Funktioniert übrigens gegebenenfalls auch mit dem Rhein, da landet die Sehnsucht ja schließlich irgendwann ebenfalls im Meer. Aber über „in echt“ geht nix.

4 Leute braucht es in der Regel für meinen Lieblingssport. Der zugegebenermaßen in den vergangenen Jahren hinter den Kindern zurückstehen musste. Entdeckt habe ich ihn in der Schulzeit (Sportunterricht den i c h mochte!) und zwar auf dem Unterbacher See, was der @nick_f95 zumindest etwas sagen wird. Dort fand nämlich das Schulrudern statt, und als ich dann Blut Wasser geleckt hatte, auch das Vereinsrudern. Im Vierer. Als wir nach Bonn zogen, war ich oft am Rhein (siehe 3) und schaute sehnsuchtsvoll den Ruderern zu. Bis ich mich irgendwann anmeldete. Rudern auf dem Rhein ist eine ganz andere Herausforderung als auf einem See, und dann noch mit dem Panorama von Siebengebirge und Drachenfels einfach…wow.

5 Boroughs hat meine Lieblingsstadt. 13 Jahre ist es mittlerweile her, dass ich dort allein ankam und für ein Vierteljahr ein Praktikum bei einer deutsch-jüdischen Zeitung machte. Liebe auf den ersten Blick! Es war eine besondere Zeit, wenige Monate nach 9/11. In der Stadt waren kaum Touristen und die Menschen gingen freundlich auf jeden zu, der kam. Es war eine verwundete Stadt. Aber auch die lebendigste, die ich kennengelernt habe. Mit so vielen unterschiedlichen, spannenden Menschen. Und jedem, der dort die Zeit hat, kann ich nur empfehlen: schaut nicht nur auf Manhattan, schaut euch auch Queens, die Bronx, Staten Island und vor allem (meinherzschlägtfür) Brooklyn an.

6 Fahrstreifen hat die Story Bridge in Brisbane. Was sie aber für mich zu einer ganz besonderen Brücke macht, ist das, was man dort seit 2005 machen kann: Bridge-Climbing. Ein Spaziergang über die Brüstung, in 80 Meter Höhe. Denn Fakt ist: ich habe Höhenangst. Stellt mich auf irgendein Lochgittergerüst in 10 Meter Höhe und meine Beine können nicht mal mehr schlottern. Ich erstarre. Was sehr ungünstig sein kann, wenn man beispielsweise wieder runter möchte. Nun ja. Aber dank der Story Bridge weiß ich, ich kann das, wenn ich will. Mich in 80 Metern Höhe bewegen, mit etwas Stahl und einem Fluß unter mir (und einem Sicherungsseil). Ich kann mich überwinden, austricksen, ich bestimme über mich. Geiles Gefühl.

7 steht für den Monat, indem ich geboren bin. Im Sternzeichen Löwe. Das sagt doch eigentlich schon fast alles. Großes Ego, kann laut brüllen, gibt gern den Ton an, wenn man den Horoskopen glauben mag. Ich kann aber auch nett. Manchmal.

So, nun darf ich mal wild mit Stöckchen um mich schmeißen und wer mag, hebt einfach auf. So geht’s: Verlinkt Autor oder Blogger, der Euch nominiert hat, in Eurem Beitrag. Nennt sieben Fakten über Euch auf Eurem Blog (wer keinen hat, Insta oder TvitLonger geht auch), nominiert sieben weitere Schreibwillige und gebt die hier genannten Regeln weiter. Nun also viel Spaß:

@sarahemily_11
@fannyheather
@joelinhomuc
@missrhapsody
@mama_notes
@werdenundsein
@ktschk