Auf ein frohes Neues

Einmal im Jahr werden viele Freunde und Bekannte um mich herum gleichzeitig melancholisch. An Silvester, kurz bevor man sich freudig ein gutes neues Jahr wünscht, wird zurückgeblickt. Und nach vorne geschaut. Wie war das vergangene Jahr? Was wird das neue Jahr bringen? Stehen Veränderungen an?

Als Kind habe ich das nie verstanden. Das Vergangene war ja nun eh vorbei, ein neues Jahr begann und Silvester war einer von vielen schönen, aufregenden Feiertagen. Und dann ging das Jahr weiter, wie es vorher war: Ferien vorbei, ab in die Schule. Gleiche Klasse, gleiche Lehrer, gleiche Freunde. Nur die neue Jahreszahl beim Datum musste man ein bisschen üben.

Seit der Große in der Schule ist, erlebe ich es wieder so. Die großen Schritte machen wir hier nicht zum Jahresende. Der aufregende, manchmal Bauchgrummel, manchmal Vorfreude hervorrufende Neubeginn des Jahres liegt bei uns im August.

So endet auch dieser Monat und ist zugleich für uns ein Startblock für ein neues Jahr. Wir schauen nochmal auf den Sommerurlaub zurück, basteln mit den mitgebrachten Muscheln, erinnern uns beim Anblick der Fotos an neu gewonnene Freunde und Nordseewellen, die über unsere Köpfe hinwegrollten.

Gleichzeitig blicken wir nach vorn und machen Pläne. Der Große wartet gespannt auf seinen neuen Stundenplan. „Habe ich im ersten Halbjahr schon Schwimmunterricht?“ Schließlich hat er extra in den Ferien sein Bronzeabzeichen gemacht. „Was ist eigentlich Kommunion?“ ist eine weitere, ausgiebig besprochene Frage. Denn die steht im nächsten Frühjahr auf dem Plan und „ein Fest nur für mich, mit der ganzen Familie?“, das freut ihn schon sehr. Dann geht die Fußballsaison wieder los, diesmal eine Altersklasse höher. Für die Mannschaft gelten jetzt andere Regeln, es wird mit Schiedsrichtern gespielt…irgendwie schon fast wie die Großen. Und dann ist Papa auch noch der neue Trainer. Also auch eine neue Zeit für den Vater, mit vielen Vater-Sohn-Momenten.

Der Kleine startet nicht minder aufgeregt. Er zählt noch die Wochen, dann bald die Tage. Denn in diesem Herbst wird er 6, eine magische Zahl für ihn. Mit 6 ist man ja quasi schon groß, ’ne? Zumindest steht dann im nächsten Jahr die Einschulung bevor, und das ist ja nun definitiv ein großer Einschnitt. Mit diesem August ist er ein Vorschulkind, ein Rang von höchster Bedeutung. Er bietet Privilegien, viele besondere Ausflüge, einmal die Woche Vorschule. „Und ich bin ein Vorbild. Wir müssen uns mit um die Kleinen kümmern, die noch nicht alles kennen oder wissen, was man hier alles spielen kann.“ Sehr wichtig. Schule anschauen, anmelden, Schulranzen aussuchen, Tüte basteln, Bücher neu entdecken, all das startet jetzt. Und Fußballspielen wie sein großer Bruder möchte er auch. Ooohhh…

So viele Meilensteine, die warten, da könnte man doch glatt mit einem Glas Sekt anstoßen, oder? Auf ein gutes, frohes neues Familienjahr oder so. Prost! 

Ein Gedanke zu „Auf ein frohes Neues“

  1. Du hast so recht, der wahre Start des Jahres ist der Beginn der neuen Fußballsaison und der Schule.

    Sohn/Vater vs. Spieler/Trainer – ich hoffe für beide Seiten auf gegenseitiges Verständnis und wenig Ärger.

    Nur beim nächsten Mal beim richtigen Beueler Verein anmelden. 😉

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